Grußwort für das Vernetzungstreffen in Braunschweig 

Im Namen der Leipziger Denkmalstiftung und dessen Vorsitzenden Toralf Zinner, der leider hier nicht mit teilnehmen kann, möchten wir folgendes Grußwort verlesen: 

Liebe Heiderose Wanzelius, und Freunde des Braunschweiger Forums sowie alle anderen Mitstreiter aus anderen Foren! 

Es ist etwas ganz Besonderes, wenn Stadtforen aus Mitteldeutschland, also aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, zu den Niedersachsen eingeladen werden. Es kam hier dreimal Sachsen vor und schon das zeugt von einer Zusammengehörigkeit. Wir sind ja erst Sachsen seit 1423 und Euch gibt es schon seit dem 3. Jahrhundert. Ihr seid also die echten Sachsen. 

Dass wir hier sein dürfen ist aber vor allem Eurer Powerfrau Heidi zu verdanken, die bereits 1996 in Dresden an einem Netzwerktreffen teilnahm und der bisher der Weg nicht zu weit war, um an unseren Netzwerktreffen teilzunehmen. Schon das ist eine beispielhafte Geste, die von Interesse an unserer Arbeit zeugt.

Die Stadtforen in Ostdeutschland bestehen etwa seit 2004, aber bereits vorher gab es Vernetzungstreffen. Die Initiativen zur Vernetzung ging vom Stadtforum Leipzig und der Leipziger Denkmalstiftung aus und wird immer von bestimmten Stadtforen für die Treffen organisiert. Unser 15. Treffen fand im Chemnitzer Industriemuseum statt und wer weiß, was es für Anstrengung kostet, Räume, Personen und Programme vorzubereiten und durchzuziehen, weiß, das wir stolz auf unsere ehrenamtliche Arbeit sein können.

Warum tun wir uns das an? Warum kümmern wir uns um Proteste gegen Abrisse, gegen das Verkehrschaos in den Städten, gegen die Zersiedlung der Landschaft?

Gibt es nicht genug Verwaltungsleute und Architekten, die da engagierter mitwirken könnten? Offenbar nicht! Im Grunde sind wir kleine Häuflein, die aber mit Courage oft das Richtige sagen, was aber oft auf taube Ohren stößt. 

Wir könnten heute mehr sein, wenn man die etwa 12 Stadtforen und Initiativen in Mitteldeutschland kennt. Aber oft ist es die familiäre Verpflichtung, schon seltener die Corona, dann aber auch wieder die 450 km von Zittau bis zu Euch, die mit privatem Benzin zurückzulegen wären. Ihr könnt aber glauben, dass alles, was wir hier aufnehmen und erleben werden, von uns verarbeitet und verbreitet werden wird. 

Wir wollen von Euch lernen und glauben, dass auch wir manche Anregung beisteuern können.

Wir danken Euch also für Eure Einladung und sehen dem Treffen mit Freude entgegen.

Bundesweites Vernetzungstreffen der Stadtforen in Braunschweig von Gert Rehn 

Bereits zum 15. Netzwerktreffen in Chemnitz sprach die Vorsitzende des Stadtforums Braunschweig, Heiderose Wanzelius, diese Einladung aus. Nun haben wir das Stadtforum Mitteldeutschland dort würdig vertreten, denn es konnten ja nur wenige hinfahren.

Aber auch aus anderen Bundesländern hielt sich die Teilnahme in Grenzen. 

Ungeachtet dessen wurde aber das Programm am Tagungstag eingehalten.

Der Beginn der Tagung wurde aber ungewöhnlich, aber erfrischend eingeleitet und zwar durch eine Flamenco-Tänzerin. Nach der Begrüßung durch H. W. verlas Gert Rehn die Grüße der Leipziger Denkmalstiftung.

Danach wurden wir von der Inhaberin des Anwesens TRAFO-Hub, Frau Wichmann, begrüßt. Die Fabrik hat lange produziert, zuletzt Mühlentechnik bis 1983.

 Der erste Vortrag konnte leider nur online erfolgen durch Herrn Prof. Kai Litschen. Eine große Rolle spielte dabei die Nachhaltigkeit und deren Umsetzung entsprechend den Zielsetzungen der „Leipzig-Charta“. 

Danach erfolgte die Präsentation der „gemeinwohlorientierten Stadtteilarbeit“ anhand des Quartierszentrums Hugo-Luther-Straße, Treffpunkte Stadtentwicklung Weststadt und dem Quartier „Schwarzer Berg“. Diese Präsentation zeigt uns eine andere Qualität als die von uns bisher betriebene Arbeit. Man beschränkt sich nicht so sehr auf den Erhalt von Gebäuden, sondern will bestehende Gebäude mit Leben erfüllen zum Wohle der Anwohner. Also ähnlich wie die Stadtteilzentren hier in Chemnitz. Allerdings haben die Treffpunkte meist den Vorteil einer größeren Außenanlage mit Spielplätzen, Sitzecken und integrierten Kindergärten und Mittagsküchen. Diese Treffpunkte werden sehr gut angenommen und auch ständig weiter entwickelt.

Gerade in Problemvierteln, in die sich selten die übrige Bevölkerung verläuft, sind solche Einrichtungen wichtig. Der hiesigen Verwaltung sollten deshalb diese Beispiele bekannt gemacht werden als Vorbild. 

Ein wichtiger Vortrag wurde von Frau Prof. Tatjana Schneider gehalten, welche Beispiele der nachhaltigen Stadtteilarbeit brachte, u. a. Altenburg, 

Zuletzt konnten sich die einzelnen Stadtforen vor ihren Ständen darstellen und mit den Interessenten diskutieren. Das Netzwerk Mitteldeutschland hatte einen großen Stand aufgebaut und auch die bisherigen Hefte des STADTFORUM anzubieten. 

Den Abschluss bildete ein Stadtrundgang durch das westliche Ringgebiet mit anschließendem Grillabend in den „Gärten ohne Grenzen“. 

Am Sonntag hat uns H.W. extra Fahrräder besorgt und damit sind wir ein großes Stück auf dem Ringgleis um die Stadt geradelt. Das Ringgleis wäre nicht entstanden, wenn nicht H. W. eine Verkaufs-und Veränderungssperre durchgesetzt hätte, nach der dann dieser schöne Radweg hergestellt wurde. Bis zu Aussichtspunkt Hochbunker ging die Fahrt und dann durch die Altstadt bis zum Symbol der Stadt, dem „Braunschweiger Löwe“. In der historischen Wirtschaft „Mutter habe nicht“ konnten wir uns stärken, aber der Rückweg war nicht weit bis zur Hugo-Luther-Straße. Nach einem Kaffee und Backwaren gab es den herzlichen Abschied von Heiderose. Es war ein schönes Treffen mit engagierten, freundlichen Menschen.